Nach 1,5Jahren Wartezeit wars nun endlich soweit und mein erster Ironman stand vor der Türe – Langdistanz hatte ich 2011 bereits eine gefinisht – nach einem längeren Wandertag (in Podersdorf) 😉
Die gezielte Vorbereitung begann nach der Mitteldistanz in Obertrum, wo es nur dem Wetter zu verdanken war, dass ich nicht komplett hochgegangen bin. Vier Wochen VOLLGAS und zwei Wochen mit quasi keiner Belastung, ausser zwei Vorbereitungsrennen am Wochenende vor Klagenfurt.
Vorbereitungsrennen
Hier ging es am Samstag beim Karriegellauf eine Runde mit 7,7km und 179hm rund um den Karriegel. Mit knapp 40Sekunden Rückstand auf Niko Wihlidals Streckenrekord war es ein wirklich gutes Rennen – habe ich doch, vorallem auf den Bergabpassagen, doch wirklich rausgenommen, um mich nicht ganz zu zerstören.
Am Sonntag stand der Schönberg 1/8Man am Programm – quasi ein letzter Durchputzer in allen drei Disziplinen. Ein solides Rennen und die Erkenntnis, dass ich mental einfach voll erholt und auf der Höhe war, war Grund genug zur Freude. Bin Sehr froh, dass Christoph Pölzgutter gleich auf mich aufgeschwommen ist und ich dann jemanden hatte, mit dem ich mich das restliche Rennen – quasi Kopf-an-Kopf – messen konnte. Zumal uns dann Andi Silberbauer auch noch überholt hat und wir uns dann zu Dritt am Ende über 1,5 Runden gegenseitig noch etwas fordern konnten 🙂
Das Rennen in Klagenfurt
Die Vorfreude war enorm und ich war extrem gespannt, was mich erwarten sollte – schließlich kann ich an beiden Händen abzählen, wie oft ich nach meiner Schlüsselbeinverletzung Schwimmen gewesen bin.
Aber ich habe bereits in Stubenberg und Obertrum gemerkt, dass der Trainingsrückstand wohl marginal ist und deshalb habe ich mich auch dazu entschieden, das Schwimmtraining quasi beiseite zu legen und die Zeit in das Radfahren und Laufen zu investieren – frei nach dem Motto: A stund wird sich schon ausgehn.
Und genau diese Stunde sollte es auch werden – nachdem ich mit Alex Frühwirth quasi die komplette Strecke zusammen zurückgelegt hatte, ging es nach 1:00:00 aus dem Lendkanal und in Richtung Wechselzone. Die beine fühlten sich extrem locker an und das Schwimmen ging recht locker von der Hand.
Auf der Radstrecke waren die beine extrem gut – und ich konnte bis etwa km 80 fast nur Leute überholen. War auch extrem lässig, dass so wenige Sportlerinnen und Sportler unterwegs waren – habe ich doch keine Gruppe mit mehr als acht oder zehn Personen gesehen. hier kam dann eine kleine gruppe von hinten heran gebraust und ich reihte mich hinten ein um mich zu sortieren und einmal in meinen Körper zu hören – dem ging es richtig gut, doch der Blick auf meinen Tacho zeigte mir, dass ich mit 228 Watt AVG und 245W NP (bei km 92) doch über meinem Ziel von 230 Watt NP gelegen bin.
Wie ich auf meine Zielwerte komme? Reine Gefühlssache aus dem Training, wie ich gestehen muss! Nix wissenschaftlich fundiertes.
Also ging es mit etwa sechs bis acht anderen die Süduferstrasse entlang Richtung Faaker See – danke an dieser Stelle an die leiwande Partie, die echt super fair gefahren ist!!! – irgendwo bei KM100 ist dann irgendwie alles anders geworden – mir wurde langweilig und ich fragte mich, wie ich die restlichen Kilometer noch runterbiegen konnte – ich denke da waren wir auch etwa bei der Zeit (oder etwas darunter), die meiner längsten Radausfahrt in den Monaten davor entsprach. Und auf einmal, als ich so in Gedanken versunken an alles – nur nicht das Rennen dachte – merkte ich, dass ich alleine war und schon gute 150 bis 200 Meter auf die Gruppe verloren hatte. Also Kopf runter und langsam versuchen die Lücke zu schließen – etwa bei 270 Watt das Ganze. Beim Anstieg in Faak rief mir dann Alex Gräf zu, dass ich gfälligst an der Gruppe dran bleiben sollte und nach einem kurzen antritt mit kontrollierten 310 Watt konnte ich dann knapp nach der Kuppe auch wirklich wieder aufschließen. beim letzten Anstieg auf den Rupertiberg iist dann eine Gruppe von hinten auf uns aufgefahren, während sich vorne ein paar verabschiedet hatten und ich versuchte möglichst kraftsparend den Anstieg zu bewältigen. Die Abfahrt kam mir dann ewig vor und ich hatte das Gefühl, dass meine Beine extrem müde waren – mit Blick auf den Tacho konnte das aber nicht wirklich sein, redete ich mir zumindest ein, schließlich war ich mit 229W NP genau da wo ich hin wollte.
Also endlich runter vom Rad und rein in die Wechselzone – und das Geilste? Die Beine fühlten sich so brutal gut an!!
Rad einhängen – Laufschuhe an – Kappe auf – Gels einstecken – dann noch die Uhr und ab die Post – der Czerny und eine Uhr? Ja das war ein Novum für mich 😉 – aber ich wollte für die ersten Kilometer eine Orientierung haben, dass ich nicht zu schnell anlaufe.
Bei KM2 meldete sich dann der Magen und als ich feststellte, dass ich mit etwas übermotivierten <8Min diese Beiden hinter mich gebracht hatte – entschied ich mich bei km4 die Toilette aufzusuchen (fragt mich bitte nicht, was man da so lange macht, aber es waren 1:43min Stehzeit) und dann mein Rennen kontrolliert weiterzubringen. Die Strecke kannte ich nicht, aber es ging richtig gut dahin – 12 Kilometer in knapp über 4’/km Schnitt – rechnet man die Stehzeit weg, dann sogar darunter. Die Beine waren gut und so ging es bis km28 ziemlich entspannt dahin – dann meldete ich auf einmal mein rechtes Knie mit extremen Schmerzen – ich versuchte, den Tractus etwas zu entlasten (war zumindest meine erste Eigendiagnose, dass dieser etwas zugemacht hatte). Irgendwie funktionierte das richtig gut bis KM 37. Aber was soll ich sagen – auf die letzten 5KM heißt es eh nur durchziehen – Die Schmerzen wurden schlimmer und bei KM40 machten dann die Beine das erste Mal zu – die letzten zwei Kilometer waren dann ein Kampf, aber mit den Zuschauern und Anfeuerungsrufen ging es einfach gut dahin und so konnte ich den ganzen Spass in 9.03h hinter mich bringen – und eins muss ich sagen: Ein Spass war es wirklich – vorallem beim Laufen.
Danksagung
Ich muss mich so vielen Leuten bedanken, die mir am Weg zu dem perfekten Rennen geholfen haben. Einerseits einmal Andi Kainz und Tobi Wagner, für die Ernährungstipps – am Samstag habe ich mich dann für Andi’s Radverpflegung entschieden – vorher nicht probiert – aber es hat perfekt gepasst – danke euch beiden <3.
Bei allen, die mir vorher eingetrichtert haben, dass ich mich am Rad zurückhalten solle – allen Voran Stephan Wunderlich und Manni Sauer.
Bei meinem Aerotuner des Vertrauens – Mark Capek vom X-Sport Worldstore .. zwei, drei Kleinigkeiten, die mich nach Vorne gebracht haben – ohne den Jungs vom X-Sport hätte ich auch keine zweite Möglichkeit für eine Trinkflasche am Rad – Mein Rad ist also quasi ein Unikat 🙂
Bei meinem Freund Roman Kasper, für das Material – Ausreden in diese Richtung gibt es bei mir absolut keine.
Bei meiner Freundin Mira und meiner Family – für die Unterstützung und den Support – egal ob vor Ort oder sonst im Leben.
Und nicht zuletzt bei Harry von Spowi-Projekt, der mich perfekt auf das Rennen eingestellt hat!!!!
Und natürlich bei allen, die so toll angefeuert haben und mit mir meinen sportlichen Weg in den letzten Jahren gegangen sind – es war eine unglaublich geile Zeit! Bussi an meine Hakoah Schwimmmgruppe.
Sollte ich jemanden vergessen haben – mea culpa :*
Danke an ISTRIABIKE, für die schönen Zeiten die waren und noch kommen, COCOONSPORTS für das perfekte Material, SPOWI-PROJEKT für die Betreuung, XSPORT-WORLDSTORE für die Unterstützung – und euch ALLEN für die Freundschaften und tollen gemeinsamen Erlebnisse!!!